Auf Jamaika wird hauptsächlich Kreol gesprochen. Diese Form des Englischen,
auch Patois genannt, ist im karibischen Raum weit verbreitet. Es ist eine Mischung zwischen
afrikanischen Sprachen, Englisch und Spanisch.
Rastas bringen ihre Religion noch mehr in die
Sprache ein als sonst irgendeine Kultur. Rastas verwenden für das Wort "ich",
"wir" und "du" in fast allen Fällen die Phrase "I’n’I".
Was bedeutet diese aber? "I’n’I" ist eine Abkürzung von "I and I",
was englisch ist und "ich und ich" bedeutet. Das hat nun verschiedene Bedeutungen:
Überhaupt wird der Buchstabe "i" in der Sprache der Rastas oft besonders genutzt.
I ist das Symbol der Einheit, der Göttlichkeit und der Vollkommenheit. Wörter wie
"ital" (wertvoll, bekömmlich), "irie" (gut, einmalig, treffend),
"iration" (Meditation) und "idren" (Kinder, Leute) sind deshalb nicht
selten und ein wesentlicher Bestandteil der Sprache.
Weiters wird der Name Gottes – Jah – so oft wie möglich in die Sprache eingebaut, wenn
etwas Gutes gemeint ist. Beispiele dafür sind "Gann-jah", "jah music"
(Reggae), "ya" (gut, spitze).
Es werden auch viele Worte aus dem Amharischen [[87]]
benutzt, und jeder gut gelehrte gläubige Rasta sollte Amharisch sprechen können.
Das Besondere am Rasta-Kreol ist aber nicht die Sprache an sich, sondern die Art, wie nicht
nur der Rastafarismus auf die Sprache, sondern auch die Sprache auf den Rastafarismus einwirkt.
Reasonings kann man als Diskussionsrunden bzw. Bibelstunden vergleichen, bei denen die Rastas
über (wortwörtlich) Gott und die Welt diskutieren. Abgesehen davon, daß man
"ganz normal" sprechen kann, gibt es auch sogenannte Chantings,
bei denen Rastas z.T. ihren Glauben offenbaren und ausüben. Dabei sprechen sie in einem
Sprechgesang, die Chantings werden ab und zu wieder von Liedern unterbrochen.
Daneben gibt es dann noch jenes seltene Ritual, bei dem eine Gruppe von Rastas sehr
laut, schnell und lang spricht und schreit, um die bösen Geister Babylons zu vertreiben.
Auch der Reggae beinhaltet manche Elemente dieser Ausdrucksformen.